Guten Tag


ePoster Gallery 1/2022
Tierisch gut

Die Neigung, menschliche Eigenschaften auf andere Lebewesen zu übertragen, zeigt sich in sämtlichen Plakatkategorien. Auf den präsentierten Plakaten nehmen die Tiere oft die Hauptrolle oder zumindest eine wichtige Nebenrolle ein. In der Werbebotschaft werden vermeintliche Wesenszüge des jeweiligen Tieres in einen mehr oder weniger direkten Zusammenhang mit einem Produkt, einer Veranstaltung oder einer politischen Botschaft gebracht. Schelmisch, verspielt, vermenschlicht oder auch ekelerregend werden die Tiere auf den vorgestellten Plakaten in Szene gesetzt. Sie adressieren uns als Betrachtende oft direkt, legen uns das Produkt ans Herz und versuchen uns emotional zu erreichen.

Über die Darstellung von Tieren in Plakaten spricht Frau Nico Lazúla, Dokumentarin der Plakatsammlung des Museum für Gestaltung Zürich, in einem kurzen Interview.

Eröffnet wird die Ausstellung mit einem Schmetterling, der für Sonnencreme wirbt. Was ist der Hintergrund?

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist gebräunte Haut noch mit dem Stigma der Landarbeit behaftet und entsprechend verpönt. Erst im Zuge der Industrialisierung wird das ausgiebige Sonnenbaden populärer. Ein Paradigmenwechsel in Bezug auf sonnengebräunte Haut findet statt und die Kosmetikindustrie reagiert mit Produkten wie «Hamol ultra» auf die Gefahr des Sonnenbadens. Der Schmetterling steht in dieser Botschaft für Wonne, Genuss und die warme Jahreszeit.

Tiere sind ein häufig gewähltes Sujet der Plakatgestaltung. Warum eigentlich?

Die auf die Tiere übertragenen Charaktereigenschaften funktionieren bei den Betrachterinnen und Betrachtern nach dem Prinzip der Anziehung resp. der Abstossung. Grundsätzlich wird hier mit dem sogenannten «Cute Marketing» oft auf den Faktor Niedlichkeit gesetzt. Bei der potenziellen Kundschaft sollen positive Gefühle geweckt werden, um diese zum Kauf oder zur Handlung zu bewegen.

Um einem Anliegen Nachdruck zu verleihen, werden Tiere auch oft in politischen Plakaten eingesetzt, seien es das Symboltier der gierigen, widerlichen Ratte, die es auf Recht, Ordnung und Besitz abgesehen hat oder die vielarmige Krake, die in einem Plakat von Exem zum Sinnbild des bedrohlichen und zerstörerischen Kapitalismus wird.

 

Steht die zähnefletschende Bulldogge für ein Gegenbeispiel zu diesem «Cute Marketing»?

Diese Darstellung, welche suggeriert, dass die blutrote Bulldogge die nächstbeste Person anfällt, ist wirklich aussergewöhnlich und ein klares Gegenbeispiel. Beim Plakat von Thomas Theodor Heine von 1896 wird weder auf der Bild- noch Textebene sofort ersichtlich, wofür geworben wird.

Der Simplicissimus war ein Ende des 19. Jahrhunderts lanciertes, satirisches, angriffslustiges Wochenblatt, welches Zeittendenzen widerspiegelte und die heuchlerische bürgerliche Moral staatlicher und kirchlicher Macht kritisierte.

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Hamol Ultra
Gestaltung: Viktor Rutz
Aushangsdatum: 1942
Lutteurs - Mein neues Hemd
Gestaltung: Herbert Berthold Libiszewski
Aushangsdatum: um 1945
 
Binaca
Gestaltung: Niklaus Stoecklin
Aushangsdatum: 1944
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Schon jedes fünfte Kind ist zu dick.
Gestaltung: Jung von Matt/Limmat AG
Aushangsdatum: 2008
 
Schauspielhaus Zürich - Zweg Nase nach Wilhelm Hauff
Gestaltung: Velvet Creative Office GmbH
Aushangsdatum: 2011
 
 
Summer School - Weiterbildung in Kunst und Design
Gestaltung: Samuel Marty, Markus Junker
Aushangsdatum: 2020
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<Schmusekater_16> Bisch single? Würd dich gern nöcher kännelernä! Eine Kampagne der Stadt Zürich gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen im Internet.
Gestaltung: The PR factory
Aushangsdatum: 2008
 
Davos
Gestaltung: Kern & Bosshard
Aushangsdatum: 1948
 
Zwicky Nähseide
Gestaltung: Donald Brun
Aushangsdatum: 1953
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Olma - 76. Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung
Gestaltung: Vitamin 2 AG / Dominic Rechtsteiner
Aushangsdatum: 2018
Eine starke Partnerschaft für nachhaltigen Handel. Ja zum Abkommen mit Indonesien
Gestaltung: Anonym
Aushangsdatum: 2021
 
Hotel Beau Rivage - Interlaken
Gestaltung: Alex Walter Diggelmann
Aushangsdatum: 1935
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Kunstgewerbemuseum Stadt Zürich - Plakatwettbewerbe - Ausstellung
Gestaltung: Paul Imhof
Aushangsdatum: 1916
Simplicissimus
Gestaltung: Thomas Theodor Heine
Aushangsdatum: 1896
 
Gevaert Film
Gestaltung: Donald Brun
Aushangsdatum: 1947
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Elnapress - Nie mehr bügeln
Gestaltung: McCann-Erickson AG
Aushangsdatum: 1996
Schwarzhändler sind Volksschädlinge
Gestaltung: Herbert Leupin
Aushangsdatum: 1941
Solange mache Tiere wie müll behandelt werden, braucht es uns. 20 Jahre Tier im Recht
Foto: Carioca Studios
Gestaltung: Ruf Lanz Werbeagentur AG / Danielle Lanz, Markus Ruf, Isabelle Hauser
Aushangsdatum: 2016
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Fureur de lire - Genève
Gestaltung: Superposition, Agence créative communication visuelle
Aushangsdatum: 2019
 
Palliative Care - Leben bis zuletzt - Stadthaus Zürich
Gestaltung: Vegalo GmbH / Joseph Pisani
Aushangsdatum: 2013
 
Jlco - der Qualitäts-Schuh
Gestaltung: Emil Cardinaux
Aushangsdatum: 1927
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Rüssel weg vom Brot der Alten! Städt. Versicherungsstatut: Ja
Gestaltung: René Gilsi
Aushangsdatum: 1944
 
Nur Tiere dürfen bei Tierquälerei wegschauen – Bitte unterstützen Sie tierfreundliche Gesetze – Tier im Recht
Gestaltung: Ruf Lanz Werbeagentur AG / Danielle Lanz, Markus Ruf, Isabelle Hauser 
Aushangsdatum: 2020
 
Auch kleine Kunden schnuppern gern bei uns – Migros City
Gestaltung: Zogg. Kettiger. Gasser. Werbeagentur AG
Foto: Ernst Voller
Aushangsdatum: 1992
 
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Soll Basel 30 Jahre zurückkrebsen? Museumsbau Ja
Gestaltung: Niklaus Stoecklin
Aushangsdatum: 1932
Mehrspur – Musikklub für Konzerte von Pop bis Jazz und Parties
Gestaltung: Benjamin Burger, Adrien Moreillon
Aushangsdatum: 2014
Non à la destruction des Bains des Pâquis
Gestaltung: Exem
Aushangsdatum: 1988
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Die Katze auf dem heissen Blechdach – Tennessee Williams – Theater Biel Solothurn
Gestaltung: Atelier Bundi AG / Stephan Bundi
Aushangsdatum: 2012
ISC Januar
Gestaltung: Hausgrafik / Urs Althaus
Aushangsdatum: 2000
Das Lachen – nach dem gleichnamigen Essay des französischen Philosophen Henri Bergson
Gestaltung: Niklaus Troxler
Aushangsdatum: 1993

 

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